FODMAP-arm: Ernährung bei Reizdarm

FODMAP-arm: Ernährung bei Reizdarm

B. Sc. Oecotrophologin Maike Barocke
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FODMAP-arm: Ernährung bei Reizdarm 
Bei einem Reizdarmsyndrom leiden Betroffene häufig unter Bauchkrämpfen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, der Arzt findet allerdings keine organische Krankheit als Ursache. Da die Symptome des Reizdarmsyndroms komplex und vielfältig sind, ist eine klare Diagnose aufwendig. Es ist wichtig, Magen-Darm-Krankheiten und Lebensmittel-Unverträglichkeiten mit ähnlichen Beschwerden, aber anderen Therapien, vorab auszuschließen. 

Diagnose Reizdarm 
Steht die Diagnose, ist das Therapieziel, die Lebensqualität des Betroffenen zu verbessern. Eine individuell auf die Symptome abgestimmte Ernährung und eine Lebensstiländerung können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Grundlage ist eine vollwertige, dem Energiebedarf angepasste Ernährung. Es sollte auf eine möglichst fettarme Zubereitung der Speisen geachtet werden. Bestimmte Lebensmittel sollten nur dann gemieden werden, wenn der Verzehr regelmäßig Beschwerden hervorruft und der Verzicht für eine Besserung sorgt.  

FODMAP-arm: Was steckt dahinter? 
Die Abkürzung FODMAPs steht für „Fermentable Oligo-, Di-, Monosaccharides And Polyols (fermentierbare Kohlenhydrate wie Fructose oder Lactose und Zuckeralkohole wie Xylit oder Sorbit)“. Im Grunde sind das kleine Kohlenhydrate wie Fruktose, Laktose, Sorbit, Inulin oder Galaktane. Bei anfälligen Personen und/oder bei bestehenden Intoleranzen können sie zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Die FODMAP-arme Diät ist eine Therapieoption und läuft wie folgt ab: Sie beginnt mit einer allgemeinen Phase, die darauf abzielt, alle FODMAPs zu eliminieren. Erfolgt eine Reduktion der Symptome innerhalb von 6–8 Wochen, dann werden bestimmte Gruppen von FODMAPs wieder in die Ernährung integriert. Dieses Vorgehen hilft, zu identifizieren, welche FODMAPs Symptome verursachen. So kann eine personalisierte Langzeitdiät erstellt werden. Für die Praxis bedeutet dies, den Verzicht auf beispielsweise Hülsenfrüchte, Artischocken, Spargel und einige Früchte. FODMAP arme Lebensmittel sind u. a. Brote aus fein gemahlenem Vollkorn, Müsli aus Flocken, fettarme Kartoffeln, Möhren, Sellerie oder Kohlrabi. Aufgrund der vielen Restriktionen gibt es jedoch Bedenken hinsichtlich der Einschränkung der Lebensqualität. Deshalb sollte diese Ernährungstherapie nur in Absprache mit einem spezialisierten Ernährungsberater erfolgen. 

Fazit 
Das Reizdarmsyndrom (IBS) ist eine funktionelle Magen-Darm-Störung, die durch Bauchschmerzen, Blähungen und veränderte Stuhlgewohnheiten gekennzeichnet ist. In unterschiedlichen Studien konnte bereits gezeigt werden, dass es durch eine dreistufige Diät aus Eliminationsphase, Testphase und Stabilitätsphase zu einer wesentlichen Besserung der Symptome kommt. Ziel ist, die eigenverantwortliche individuelle FODMAPs-arme Diät zu gestalten und durchzuführen. Idealerweise wird diese Ernährungsumstellung von einem professionellen Berater*in begleitet. 

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Quellen 
S. Restemeyer, DGE Presseinformation, 2013: Essen und Trinken beim Reizdarmsyndrom; online unter: https://www.dge.de/presse/pm/essen-und-trinken-beim-reizdarmsyndrom/ 
A. Lanen et al., Europäische Zeitschrift für Ernährung, 2021: Wirksamkeit einer Low-FODMAP-Diät beim Reizdarmsyndrom bei Erwachsenen: eine systematische Überprüfung und Metaanalyse; online unter: https://link.springer.com/article/10.1007/s00394-020-02473-0 

 

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