Mikroverkapselung: Gute und schlechte Probiotika
Probiotika sind bestimmte, lebende Mikroorganismen, die in biologisch aktiver Form und ausreichender Menge im menschlichen Darm gesundheitsfördernde Wirkungen erzielen können. Diese umfassen die Produktion von Säuren, die das Darmmilieu v. a. im Dickdarm positiv beeinflussen und so Krankheitserreger verdrängen, die Regulierung der Verdauung, das Vorbeugen von Allergien, die Entzündungshemmung und die Immunmodulation. Besonders während und/ oder nach Antibiotikagaben stabilisieren Probiotika die Darmmikrobiota und beugen u. a. Antibiotika-assoziierte Durchfallerkrankungen vor.
Sie werden in Form von Nahrungsergänzungsmitteln sowie Lebensmitteln angeboten. Die Darreichungsform kann beispielsweise eine Kapsel, Tropfen, ein Saft oder ein Pulver sein. Entscheidend für Ihre Wirksamkeit ist, wie viele Bakterienstämme eines Präparates tatsächlich unbeschadet am Wirkort Darm ankommen, um sich dort anzusiedeln und zu vermehren. Normalerweise tötet schon die Magensäure eine Vielzahl der Bakterien ab. Gründe dafür sind die niedrigen pH-Werte des Magens und verschiedenen Verdauungsenzyme.
Herkömmliche probiotische Präparate besitzen häufig keinen Schutz vor der schädlichen Magensäure, sodass die Bakterien im Magen abgetötet werden. Zudem haben Pulverpräparate häufig die Nachteile, dass sie in Wasser eingerührt werden müssen und gewisse Aktivierungszeiten eingehalten werden sollten. Hält man die Aktivierungszeiten nicht ein, kommt es zum Wirkverlust.
Demnach ist es besonders wichtig auf Schutztechnologien und Aktivierungszeiten zu achten!
Mikroverkapselung: eine gute Schutztechnologie
Die Mikroverkapselung bietet eine verbesserte Resistenz gegen hohe Temperaturen, Sauerstoff und Druck. Daher ist es möglich Probiotika in biologisch aktive Lutschtabletten zu pressen, ohne dass die Bakterien einen Schaden nehmen. Mikroverkapselte Pulver können in Flüssigkeiten oder Breie eingerührt werden und direkt verzehrt werden, ohne Aktivierungszeiten einhalten zu müssen. Ebenfalls bietet die Mikroverkapselung eine hohe Resistenz gegen Magen- und Pankreas-Flüssigkeiten. Durch einen Anstieg des pH-Wertes im Dünndarm kann sich die Mikroverkapselung öffnen und die biologisch aktiven Bakterien gelangen in hohen Konzentrationen an ihren Wirkort.
Fazit
Mikroverkapselte biologisch aktive Bakterienkulturen haben gegenüber lyophilisierten (gefriergetrockneten) ungeschützten Bakterien eine deutlich höhere Überlebensrate. Die Darreichungsform eines Präparates kann verschieden sein, aber dennoch effektive Wirkungen erzielen. Durch die fehlende Aktivierungszeit ist die Einnahme erleichtert.