FODMAP-arme Ernährung bei Reizdarm

FODMAP-arme Ernährung bei Reizdarm

B. Sc. Oecotrophologin Maike Barocke
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Bei einem Reizdarmsyndrom leiden Betroffene häufig unter Bauchkrämpfen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, bei einer ärztlichen Kontrolle findet sich allerdings keine organische Krankheit als Ursache. Da die Symptome des Reizdarmsyndroms komplex und vielfältig sind, ist eine klare Diagnose aufwendig. Es ist wichtig, Magen-Darm-Krankheiten und Lebensmittel-Unverträglichkeiten mit ähnlichen Beschwerden, aber anderen Therapien, vorab auszuschließen. Eine der Möglichkeiten, die Symptome eines Reizdarms zu lindern und dauerhaft Besserung zu erzielen, ist die FODMAP-Ernährungsweise. Erfahren Sie hier mehr über die FODMAP-Diät und was dahintersteckt.

Diagnose Reizdarm, was tun?

Steht die Diagnose, ist das Therapieziel, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Eine individuell auf die Symptome abgestimmte Ernährung und eine Lebensstiländerung können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Die Grundlage bildet eine vollwertige, dem Energiebedarf angepasste Ernährung. Es sollte auf eine möglichst fettarme Zubereitung der Speisen geachtet werden. Es gibt verschiedene Ansätze und Behandlungsmöglichkeiten für das Reizdarmsyndrom (RDS), darunter die Einnahme von Probiotika, eine angepasste Ernährung, mehr Bewegung und Änderungen im Lebensstil. 

FODMAP-Diät: Was steckt dahinter?

Ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung von Reizdarmsyndrom ist die Anpassung der Ernährung, insbesondere durch die Implementierung einer FODMAP-armen Diät. Diese spezielle Diät zielt darauf ab, die Aufnahme von Lebensmitteln zu reduzieren, die Blähungen und andere unangenehme Symptome wie Bauchkrämpfe und Durchfall verstärken können. Durch die gezielte Eliminierung und anschließende schrittweise Wiedereinführung bestimmter FODMAP-reicher Lebensmittel, können Betroffene lernen, welche Nahrungsmittel ihre Symptome verschlimmern. Dies ermöglicht eine individuell angepasste Ernährung, die hilft, die Lebensqualität deutlich zu verbessern, ohne dabei auf eine ausgewogene Zufuhr essenzieller Nährstoffe zu verzichten. Die Begleitung durch einen spezialisierten Ernährungsberater ist dabei essenziell, um sicherzustellen, dass die Diät nicht zu einer unausgewogenen Ernährung führt und die Symptome des Reizdarms effektiv gelindert werden. 

Die Abkürzung FODMAPs steht für „Fermentable Oligo-, Di-, Monosaccharides And Polyols” Dies ist eine Gruppe von fermentierbaren Kohlenhydraten wie Fructose oder Lactose und Zuckeralkohole, die in einer Vielzahl von Lebensmitteln vorkommen. Sie können bei manchen Menschen, insbesondere bei jenen mit Reizdarmsyndrom (RDS), Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall verursachen. Hier ist eine Übersicht über Lebensmittel, die reich an den verschiedenen FODMAPs sind: 

Oligosaccharide 

Fructane: Finden sich in Weizen, Roggen, Zwiebeln, Knoblauch und vielen anderen Gemüsesorten. 

Galacto-Oligosaccharide (GOS): Enthalten in Hülsenfrüchten wie Bohnen, Linsen und Kichererbsen. 

Disaccharide 

Lactose: Das Milchzucker-Molekül, das in Milchprodukten wie Milch, Käse und Joghurt vorkommt. Personen mit Lactoseintoleranz haben Schwierigkeiten, Lactose zu verdauen, da ihnen das Enzym Lactase fehlt oder es in unzureichenden Mengen vorhanden ist. 

Monosaccharide 

Fructose: Ein einfacher Zucker, der in höheren Mengen als Glucose in einigen Früchten (wie Äpfeln und Birnen), Honig und Fruchtsäften vorkommt. Probleme treten auf, wenn die Aufnahme von Fructose die Absorptionskapazität des Darms übersteigt. 

Polyole

Zuckeralkohole: Dazu gehören Sorbit, Mannit, Xylit und Maltit, die in bestimmten Früchten und Gemüsen (wie Avocados, Aprikosen, Pilzen und Blumenkohl) sowie in zuckerfreien Kaugummis und Süßigkeiten vorkommen.

Ablauf der Diät

Die FODMAP-arme Diät ist eine Therapieoption und läuft wie folgt ab: Sie beginnt mit einer allgemeinen Phase, die darauf abzielt, alle FODMAPs zu eliminieren. Erfolgt eine Reduktion der Symptome innerhalb von 6 – 8 Wochen, dann werden bestimmte Nahrungselemente der FODMAP-Gruppe wieder in die Ernährung integriert. Dieses Vorgehen hilft, zu identifizieren, welche FODMAPs genau die Symptome verursachen. So kann eine personalisierte Langzeitdiät erstellt werden. Für die Praxis bedeutet dies, eventuell den langfristigen Verzicht auf beispielsweise Hülsenfrüchte, Artischocken, Spargel oder einzelne Früchte. In der ersten Phase konzentriert man sich darauf, FODMAP-arme Lebensmittel zu sich zu nehmen. Dies sind unter anderem: 

  • Brote aus fein gemahlenem Vollkorn,
  • Müsli aus Flocken,
  • fettarme Kartoffeln,
  • Möhren,
  • Sellerie oder Kohlrabi.

In der zweiten Phase geht es darum, einzelne Nahrungselemente gezielt wieder in die Nahrung einzubauen. Darunter fallen Fructane, Galacto-Oligosaccharide (GOS), Lactose und Fructose. Dafür ist es empfehlenswert, sich an einer Liste mit den entsprechenden Lebensmitteln und ihren Zuordnungen zu orientieren.

Warum ist die FODMAP-Diät effektiv bei Reizdarm?

Es gibt ein paar Hinweise darauf, dass die Diät die Symptome lindern kann: 

  • Reduzierung fermentierbarer Substanzen: Indem die Aufnahme von FODMAP-reichen Lebensmitteln reduziert wird, verringert sich die Menge fermentierbarer Substanzen im Darm. Dies kann dazu beitragen, die Gasproduktion, Blähungen und damit verbundene Schmerzen zu reduzieren.
  • Verbesserung der Darmfunktion: Viele Betroffene berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Darmfunktion, einschließlich einer Reduzierung von Durchfall und/oder Verstopfung. Dies liegt daran, dass die Diät hilft, das Gleichgewicht der Darmflora zu verbessern und die Menge an Substanzen zu verringern, die zu einer verstärkten Darmbewegung führen können.
  • Personalisierter Ansatz: Ein weiterer Vorteil der FODMAP-Diät ist ihre Flexibilität und Anpassbarkeit an individuelle Unverträglichkeiten. Nach einer initialen Eliminationsphase, in der alle hohen FODMAP-Lebensmittel vermieden werden, folgt eine schrittweise Reintroduktion bestimmter Lebensmittelgruppen. Dadurch können Betroffene herausfinden, auf welche spezifischen FODMAPs sie empfindlich reagieren, und diese gezielt meiden.
  • Wissenschaftliche Unterstützung: Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit der FODMAP-armen Diät bei der Linderung der Symptome des Reizdarmsyndroms. Es ist eine evidenzbasierte Therapieoption, die von vielen Gastroenterologen und Ernährungsspezialisten empfohlen wird.

Probiotika bei Reizdarm

Obwohl die FODMAP-Diät vielen Betroffenen hilft, ihre Symptome zu kontrollieren, sollte sie nicht ohne vorherige Rücksprache mit einem Arzt oder einem spezialisierten Ernährungsberater begonnen werden. Eine unsachgemäße Anwendung der Diät kann zu einer unausgewogenen Ernährung und einem Mangel an wichtigen Nährstoffen führen. Zudem ist es wichtig, dass die Diät als Teil eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes gesehen wird, der auch andere Aspekte wie Stressmanagement und regelmäßige Bewegung berücksichtigt.

Die FODMAP-Diät bietet somit für viele Menschen mit Reizdarmsyndrom eine wirksame Möglichkeit, ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern. Durch die Identifizierung und Vermeidung individuell unverträglicher Lebensmittel kann die Diät helfen, die Symptome des RDS effektiv zu managen. Wir von HLH BioPharma bieten Ihnen für die Unterstützung Ihrer Darmgesundheit zahlreichen Produkte, wie:

  • Lactobact Premium: 11 mikroverkapselte Bakterienstämme und Zink können zur Unterstützung des Immunsystems beitragen. 
  • Lactobact FORTE Natürliche Hilfe bei einer entzündeten Darmschleimhaut mit Biotin und Glutamin. 
  • Casa Sana MAXIAMIN: 8 essenziellen Aminosäuren für Stärkung und den Aufbau der Schleimhäute, insbesondere der Darmschleimhaut. 

Ein intakter Darm mit einer ausgewogenen Bakterienflora und ein starker Körper sind die Basis für Ihr Wohlbefinden – wählen Sie nur das Beste für Ihre Gesundheit, um jeden Tag voller Kraft genießen zu können!

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