Juckreiz und Brennen adé: Vaginalmykose bekämpfen

Juckreiz und Brennen adé: Vaginalmykose bekämpfen

B. Sc. Oecotrophologin Maike Barocke
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Eine Pilzinfektion der Scheide wird als Vaginalmykose bezeichnet. Die Vaginalmykose gehört zu den häufigsten Erkrankungen der Frau. Die Erreger eines Scheidepilzes sind meist Hefen vom Typ Candida. Candida-Spezies gehören zu den Bewohnern der Scheidenflora und sind normalerweise harmlos. Durch hormonelle Veränderungen, ein geschwächtes Immunsystem, Änderungen des pH-Werts und/ oder Störungen der normalen mikrobiellen Besiedelung der Vagina können sie sich vermehren und zu Krankheitssymptomen führen.  

Die Symptome von Vaginalmykosen

Etwa drei Viertel aller Frauen haben irgendwann in ihrem Leben eine Pilzinfektion. Zu den typischen Beschwerden gehören Juckreiz und brennendes Gefühl sowie Rötungen und grau-weißliche Beläge mit krümeligem Ausfluss. Der häufigste Erregertyp einer Vaginalmykose ist zu 80 % Candida albicans. Folgende Erreger können ebenfalls eine Vaginalmykose hervorrufen:

  • Candida glabrata 
  • Candida krusei 
  • Candida parapsilosis 
  • Candida tropicalis 

Wie alle Pilze lieben sie ein warmes, feuchtes Milieu. Candida-Arten können Sporen bilden und dadurch bei ungünstigen Lebensbedingungen überleben. Pilze besiedeln oft Haut und Schleimhaut, gehören also zur normalen Flora von Frau und Mann. Sie lösen keine Beschwerden aus, wenn sie mit anderen Mikroorganismen in einem natürlichen Gleichgewicht leben, zum Beispiel mit den Milchsäurebakterien in der Scheide. Gerät jedoch die gesunde Flora aus dem Takt, können sich die Pilze vermehren. Zu den typischen Symptomen einer Pilzerkrankung gehören u. a. Rötung und Schwellung des Genitalbereiches. Die Pilze besiedeln entweder direkt Haut und Schleimhaut von Scheide, Mundhöhle oder Eichel, oder sie gelangen über den Magen-Darm-Trakt dorthin. Die Vaginalflora besiedeln zum Beispiel hauptsächlich Milchsäurebakterien. Sie produzieren Milchsäure, wodurch ein saures Milieu entsteht: Der pH-Wert der Scheide liegt normalerweise bei unter 4,5. In dem sauren Milieu ist es Pathogenen nicht möglich sich übermäßig zu vermehren.

Die Ursachen von Vaginalmykose 

Hormonveränderungen bei der Frau können die Scheidenflora beeinflussen, vor allem eine erhöhte Östrogenkonzentration. Diese kann aufgrund natürlicher Schwankungen bestehen und kommt vor allem während der Schwangerschaft vor. Sie kann aber auch durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille sowie von Hormonersatzpräparaten ausgelöst werden. Bei der Pille unterscheidet sich der Östrogengehalt je nach Produkt. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus begünstigen Pilzerkrankungen. Zusätzlich gelten auch folgende Umstände als begünstigend für die Entstehung von Scheidenpilz:

  • Arzneimittel, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva), oder Kortison-Präparate können eine Vaginalmykose nach sich ziehen. Hauptrisikofaktor für eine Candida-Infektion im Genitalbereich stellt aber die Einnahme von Antibiotika dar. Antibiotika töten nicht nur krankmachende Bakterien ab, sondern ebenfalls gesundheitsfördernde Bakterien. In der genannten Scheidenflora werden demnach nützliche Milchsäurebakterien abgetötet. Infolgedessen können sich Pilze vermehren.
  • Übermäßige Hygiene im Intimbereich kann die natürliche Hautflora verändern. Vor allem der Einsatz von aggressiven oder stark parfümierten Pflegemitteln trägt dazu bei, nützliche Bakterien zu zerstören.
  • Ungeschützter Geschlechtsverkehr: Hier können Pathogene von einem Partner auf den anderen übertragen werden.

Daher ist es entscheidend, ein gesundes Gleichgewicht der Scheidenflora zu bewahren und diese Risikofaktoren zu minimieren, um das Auftreten einer Vaginalmykose zu verhindern.

Behandlung von Vaginalmykose 

In der Selbstbehandlung einer Vaginalmykose können folgende Schritte hilfreich sein:

  • Verwendung von rezeptfreien Antipilz-Cremes oder -Zäpfchen, die speziell für diesen Zweck entwickelt wurden,
  • Tragen von luftiger, atmungsaktiver Kleidung, um ein feuchtes Milieu zu vermeiden, das Pilzwachstum fördert,
  • sowie die Vermeidung von parfümierten Seifen oder Duschgels im Intimbereich, die die Symptome verschlimmern können.

Grundsätzlich gilt, dass wenn nach drei Tagen der Selbstbehandlung keine Besserung eintritt, dann ist ein Frauenarzttermin nötig. Der Arzt kann den Genitalbereich besser untersuchen und eine genaue Diagnose stellen. In der Regel wird ein Abstrich von der betroffenen Stelle gemacht. Mikroskopisch wird überprüft, ob ein Pilzbefall vorliegt. Sind fadenförmige Strukturen erkennbar, deutet dies auf einen Pilz hin. Andernfalls könnte es sich auch um eine bakterielle Infektion handeln. Im Nachgang wird die Probe in einem Labor untersucht, um die genaue Pilzart zu bestimmen. Ein Arzt kann verschreibungspflichtige Medikamente in Tablettenform oder Zäpfchen verordnen, die gezielt die pathogene Pilzart bekämpfen.

Bei mehr als vier Scheidenpilzinfektionen in einem Jahr sollte ein Arzt Grunderkrankungen wie Diabetes Mellitus ausschließen. Außerdem sprechen Frauenärzte bei der Häufung von einem chronischen Scheidenpilz.

Vaginalmykose in der Schwangerschaft 

Schwangere und Stillende sollten mit den genannten Symptomen direkt ihre Ärztin oder ihren Arzt aufsuchen. Denn sowohl bakterielle Vaginosen als auch Scheidenpilz können für das Baby gefährlich werden: Die Bakterien können in die Gebärmutter aufsteigen und eine Frühgeburt auslösen, eine Pilzinfektion kann bei der Geburt auf das Baby übergehen.

Was kann grundsätzlich bei häufiger Vaginalmykose helfen? 

Die Einnahme der Pille kann eine weitere Ursache für eine Vaginalmykose sein. Hier kann nach Alternativen geschaut werden, hinsichtlich des Östrogen- und Gestagengehaltes von Hormonpräparaten:

  • Der Verzicht auf alkalische Seifen oder Duschgele und generell die übertriebene Reinigung des äußeren Genitales kann die Reinfektionsrate vermindern. Empfohlen werden "pH-neutrale" bzw. leicht saure Syndets. 
  • Materialien aus Baumwolle im Intimbereich können die Keimvermehrung reduzieren. 
  • Eine weitere mögliche Maßnahme ist die Verbesserung der Scheidenflora durch Präparate, die Milchsäurebakterien enthalten. 

Probiotika bei Vaginalmykose 

Probiotika sind Produkte mit biologisch aktiven, sprich gesundheitsfördernden Bakterien, welche die Vaginalflora aufrechterhalten können. Vor allem Milchsäurebakterien sind hier wichtig. Durch die Ansiedlung einer Vielzahl von guten Milchsäurebakterien, ist kein Platz mehr für krankmachende Bakterien. Es gibt Produkte speziell für die Scheidenflora und für die Darmflora. Eine ausgeglichene Darmflora wirkt sich automatisch positiv auf die Vaginalflora aus, denn die Organe stehen in engem Zusammenhang miteinander. Entdecken Sie unserer Premium-Produkt Lactobact INTIMA, das speziell für die Intimflora der Frau entwickelt wurde. Entdecken Sie für Ihre Gesundheit auch unsere Marken von HLH BioPharma Lactobact, Casa Sana und DentaSan. Wählen Sie jetzt unsere Gesundheitsprodukte von HLH BioPharma!

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Quellen:

RKI, 2020: Kapitel 7 des GBE-Beitrags "Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland"; online unter: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/frauenbericht/07_Sexuelle_reproduktive_Gesundheit.pdf?__blob=publicationFile

Sina H., 2021: PILZINFEKTION: Clotrimazol, hilfreich gegen Scheidenpilz; online unter: https://www.spektrum.de/news/clotrimazol-was-hilft-gegen-scheidenpilz/1882141

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