Laktoseintoleranz meistern: Ein umfassender Ratgeber für eine beschwerdefreie Ernährung

Laktoseintoleranz meistern: Ein umfassender Ratgeber für eine beschwerdefreie Ernährung

B. Sc. Oecotrophologin Maike Barocke
8 Minuten Lesedauer

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Nicht alle Menschen können Milch und Milchprodukte grenzenlos genießen: Etwa 15 - 20 % der Deutschen leiden an einer Lactoseintoleranz. Umgangssprachlich wird häufig das Wort “Lactoseintoleranz” verwendet, auch wenn es in sich in vielen Fällen um eine Laktoseunverträglichkeit handelt. Lactose ist natürlicherweise in Milch und Milchprodukten wie Quark, Sahne, Käse und Molke enthalten. Damit der Körper den Milchzucker verdauen kann, muss er mithilfe des Enzyms Lactase im Dünndarm in die Einzelbausteine Glucose oder Galactose zerlegt werden. Fehlt dieses Enzym oder ist seine Aktivität vermindert, gelangt die Lactose unverändert in den Dickdarm, wo Darmbakterien sie zu Milchsäure, Essigsäure und Kohlendioxid abbauen. Durchfall, Blähungen, Magenkrämpfe, heftige Bauchschmerzen sowie Völlegefühl sind die Folge. Erfahren Sie hier Wissenswertes über die vielfältigen Symptome, die Diagnose und das Leben mit Laktoseintoleranz. 

Laktoseintoleranz: Die Symptome 

Laktoseintoleranz ist gekennzeichnet durch eine Reihe unangenehmer Symptome, die nach dem Konsum von laktosehaltigen Produkten auftreten. Dieser Zustand entsteht, weil der Körper nicht genügend Laktase produziert, das benötigt wird, um Laktose, den Milchzucker, zu verdauen. Die Symptome treten typischerweise zwischen 30 Minuten und zwei Stunden nach der Aufnahme von Milchzucker auf und umfassen: 

  • Blähungen: Eine häufige Reaktion, die durch die Fermentation der Laktose durch Darmbakterien verursacht wird. 
  • Durchfall: Die erhöhte Osmolarität im Darm durch unverdaute Laktose zieht Wasser an, was zu wässrigen Stühlen führt. 
  • Bauchkrämpfe: Diese entstehen durch die Dehnung des Darms und die gesteigerte Gasproduktion. 
  • Gasbildung: Die Zersetzung des Milchzuckers Laktose durch Bakterien im Dickdarm führt zu einer erhöhten Freisetzung von Gas. 

Die Intensität dieser Symptome kann stark variieren, abhängig von der Menge der aufgenommenen Laktose und dem Grad des Laktasemangels. Nicht jeder, der empfindlich auf Laktose reagiert, ist völlig intolerant; einige Menschen können kleine Mengen ohne Probleme vertragen.

Was ist Milchzucker und wo ist er drin? 

Personen, bei denen Laktoseintoleranz diagnostiziert wurde, befürchten häufig, umfassende Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Dies ist jedoch nicht zwangsläufig der Fall. Es ist entscheidend, sich darüber zu informieren, in welchen Produkten der Milchzucker Laktose enthalten ist und wie man trotz der Intoleranz, Beschwerden vermeiden kann. 

Laktose oder Milchzucker ist ein Zucker, der natürlich in der Milch fast aller Säugetiere vorkommt – einschließlich der menschlichen Muttermilch. Säuglinge sind daher in der Lage, Milchzucker zu verdauen, da sie von Natur aus viel Laktase produzieren. Im Laufe des Lebens nimmt diese Produktion jedoch ab, wobei das Ausmaß und die Geschwindigkeit dieser Abnahme regional variieren können.

Unter allen unverarbeiteten Lebensmitteln ist Milch der größte Laktoselieferant. Menschen mit Laktoseintoleranz vertragen oft keine oder nur geringe Mengen Milch. Spannenderweise enthalten verarbeitete Lebensmittel oft sogar mehr Milchzucker pro 100 Gramm als frische Milch. Dazu zählen:

  • Kondensmilch, 
  • Schlagsahne, 
  • Milchschokolade, 
  • Joghurt,
  • Quark,
  • Eis,
  • Nutella oder Kuchen.

Zudem wird Milchzucker häufig als Zusatzstoff in der Lebensmittelindustrie verwendet, was es ohne entsprechendes Wissen schwierig macht, laktosehaltige Produkte zu erkennen. So findet man Laktose beispielsweise in Bouillons, Wurstwaren, Bouillons, Brote und Gewürzmischungen. 

Die Formen von Laktoseintoleranz 

Bei der Lactoseintoleranz werden verschiedene Formen unterschieden:

  • der primäre Lactasemangel (Hypolactäsie), 
  • die Laktoseintoleranz als Folge von Magen-und Darmerkrankungen sowie 
  • der kongenitale Lactasemangel (Alactasie). 

Der primäre Lactasemangel ist genetisch bedingt ist und tritt am häufigsten auf. Bei dieser Form verringert sich die Aktivität des Enzyms im Laufe des Lebens. Bei der Lactoseintoleranz aufgrund anderer Krankheiten des Magen-Darm-Trakts sein verbessert sich in der Regel, wenn die Krankheiten behandelt werden. Der kongenitale Lactasemangel (Alactasie), bei dem von Geburt an das Enzym Lactase fehlt, tritt sehr selten auf und führt zu Entwicklungsstörungen bei Säuglingen. Eine konsequent lactosefreie Ernährung mit Spezialnahrungen ist in diesem Fall erforderlich. 

Die Diagnose von Laktoseintoleranz oder Laktoseunverträglichkeit 

Wer regelmäßig Symptome nach dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel feststellt, sollte medizinischen Rat suchen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen und eine angepasste Ernährungsweise zu entwickeln.

Die Diagnose einer Laktoseintoleranz beginnt typischerweise mit der Beobachtung der oben beschriebenen Symptome nach dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel. Zur Bestätigung der Unverträglichkeit können verschiedene medizinische Tests durchgeführt werden. Der am häufigsten genutzte Test ist der Laktosetoleranztest, bei dem der Blutzuckerspiegel nach der Einnahme einer laktosehaltigen Flüssigkeit gemessen wird. Ein signifikanter Anstieg des Blutzuckerspiegels bleibt aus, wenn die Laktose nicht adäquat verdaut wird. 

Ein weiterer diagnostischer Ansatz ist der Wasserstoffatemtest, der die Menge an Wasserstoff in der Atemluft nach Laktosekonsum misst. Ein Anstieg des Wasserstoffgehalts bei dem Atemtest deutet darauf hin, dass der Milchzucker Laktose im Dickdarm fermentiert wird, was ein klares Zeichen für Laktoseintoleranz ist. Für eine umfassende Diagnose kann auch eine genetische Testung erwogen werden, um die hereditäre Neigung zu Laktoseintoleranz zu bestimmen. Diese Tests ermöglichen eine gezielte Anpassung der Ernährung und die Einleitung geeigneter therapeutischer Maßnahmen, um die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. 

Ernährungsumstellung bei Lactoseintoleranz: so gehts 

Die Schwere der Symptome kann variieren und hängt oft von der Menge der konsumierten laktosehaltigen Lebensmittel ab. Um die Symptome der Laktoseintoleranz zu managen, reduzieren Betroffene die Menge an Milchzucker in ihrer Ernährung, verwenden laktosefreie Alternativen oder nehmen Laktase-Enzympräparate ein, um die Verdauung von Laktose zu unterstützen. Die Menge an Lactose, die gut vertragen wird, muss individuell ermittelt werden und kann nicht pauschal festgelegt werden. Empfehlenswert ist eine Ernährungsumstellung in drei aufeinander folgende Phasen. 

Phase 1: Karenzphase

Zwei Wochen lang sollte in dieser Karenzphase Lactose weitestgehend gemieden werden, also Verzicht auf Milch und Milchprodukte und Lebensmittel und Getränke, die unter Verwendung von Milch hergestellt werden. Lactosefreie Milch und Milchprodukte, ausgewählte Käsesorten, z. B. Hart- und Schnittkäse sind erlaubt, da diese Käsesorten nahezu lactosefrei sind.

Phase 2: Testphase 

Nach Abklingen der Beschwerden werden in der zweiten Phase, der Testphase, nach und nach Milch und Milchprodukte wieder in den Speiseplan eingeführt. Sie sollten auf mehrere kleine Portionen am Tag verteilt werden, um die verträgliche Lactosemenge bestmöglich bestimmen zu können. Es ist empfehlenswert, Milch und Milchprodukte zusammen mit einer Mahlzeit aufzunehmen. Nicht wärmebehandelte Sauermilchprodukte wie Joghurt und Kefir sowie probiotische Produkte werden häufig gut vertragen. Sie weisen zwar einen hohen Lactosegehalt auf, dieser wird aber durch die Milchsäurebakterien weitestgehend abgebaut. Diese Testphase geht fließend in die Dauerernährung über, die so gestaltet sein sollte, dass sie keine Beschwerden verursacht. 

Phase 3: die neue Ernährungsweise 

Bei einer dauerhaften Ernährungsumstellung können die Beschwerden bei Lactoseintoleranz langfristig gut eingedämmt werden: So sind beispielsweise Milch und Milchprodukte als Bestandteil einer Mahlzeit zusammen mit anderen Lebensmitteln meist verträglicher. Erlaubt sind bei Lactoseintoleranz folgende Produkte: 

  • Lactosefreie Milch und Milchprodukte 
  • Hart- und Schnittkäse wie Gouda, Edamer und Tilsiter.

Lactasehaltige Enzympräparate können in Absprache mit dem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft hilfreich sein.

Verzicht auf Milchprodukte muss nicht mehr sein 

Zunächst eine positive Nachricht: Auch mit einer Laktoseintoleranz ist eine gesunde Ernährung durchführbar, und es ist nicht zwingend nötig, Milchprodukte vollständig zu meiden. Durch den Fortschritt in der Lebensmitteltechnologie und ein wachsendes Bewusstsein für Lebensmittelunverträglichkeiten sind zahlreiche laktosefreie Alternativen auf dem Markt verfügbar, die es Betroffenen ermöglichen, Milchprodukte in ihrer Ernährung zu behalten, ohne die unangenehmen Symptome zu erleiden. Diese Produkte werden durch spezielle Verfahren hergestellt, bei denen die Laktose entweder entfernt oder bereits in ihre einfacheren Zuckerbestandteile zerlegt wird, sodass das körpereigene Defizit an Laktase umgangen wird. 

Darüber hinaus können Menschen mit Laktoseintoleranz oft kleine Mengen an Laktose tolerieren. Dies kann individuell stark variieren, weshalb eine angepasste Ernährungsumstellung, basierend auf persönlichen Erfahrungen und möglicherweise unter Anleitung eines Ernährungsberaters, empfehlenswert ist. Durch sorgfältige Planung und den Einsatz von Laktase-Enzympräparaten, die direkt vor dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel eingenommen werden, können viele Menschen die Vorteile von Milchprodukten genießen, ohne Nachteile für ihre Gesundheit in Kauf nehmen zu müssen. 

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