Mikroverkapselung - Schutz von guten Bakterien
Kapseln, Dragees, Tropfen und Co
Nahrungsergänzungsmittel oder Arzneimittel werden in den verschiedensten Formen angeboten. Welche Form sinnvoll ist, hängt davon ab welcher Wirkstoff verabreicht werden muss und für welche Zielgruppe das Produkt entwickelt wurde. Im probiotischen Bereich werden gerne Kapselpräparate eingesetzt, da die Einnahme nicht nur einfacher ist, sondern weil Magen- und Gallensäuren überstanden werden müssen. Biologisch aktive Bakterien können auf unterschiedliche Weise geschützt werden. Zum einen gibt es Cellulosekapseln und zum anderen gibt es die Möglichkeit einer Mikroverkapselung.
Was ist eine Mikroverkapselung?
Die Mikroverkapselung ist ein pflanzlicher Überzug aus einem Alginat. Alginat ist das Salz aus der Alginsäure, welches aus Braunalgen, aber auch von einigen Bakterien gewonnen werden kann. Alginate werden auch in der Lebensmittelindustrie häufig als Verdickungs- und Geliermittel verwendet.
Warum müssen biologisch aktive Bakterien geschützt werden?
Der Magen dient, neben der Verdauungsfunktion als erste Barriere des Körpers, um pathogene Mikroorganismen abzuhalten. Die niedrigen pH-Werte des Magens und die verschiedenen Verdauungsenzyme greifen die Bakterien stark an. Leider werden hierdurch auch die guten, biologisch aktive Bakterien zu einem Großteil abgetötet. Herkömmliche Präparate konnten bisher nicht vor der schädlichen Magensäure geschützt werden und wurden im Magen abgetötet. Zudem haben Pulverpräparate häufig die Nachteile, dass sie in Wasser eingerührt werden müssen und gewisse Aktivierungszeiten eingehalten werden sollten. Hält man die Aktivierungszeiten nicht ein, kommt es zum Wirkverlust.
Welche Vorteile bietet die Mikroverkapselung
Die Mikroverkapselung bietet eine verbesserte Resistenz gegen hohe Temperaturen, Sauerstoff und Druck. Daher ist es möglich biologisch aktive Lutschtabletten zu pressen, ohne dass die Bakterien einen Schaden nehmen. Mikroverkapselte Pulver können in Flüssigkeiten oder Breie eingerührt werden und direkt verzehrt werden, ohne Aktivierungszeiten einhalten zu müssen. Ebenfalls bietet die Mikroverkapselung eine hohe Resistenz gegen Magen- und Pankreas-Flüssigkeiten. Durch einen Anstieg des pH-Wertes im Dünndarm kann sich die Mikroverkapselung öffnen und die biologisch aktive Bakterien gelangen in hohen Konzentrationen an ihren Wirkort.
Fazit
Das patentierte Mikroverkapselungsverfahren bietet eine Möglichkeit, um biologisch aktive Bakterienkulturen vor Magen- und Gallensäuren zu schützen. Durch die pH-Wert abhängige Öffnung des pflanzlichen Überzugs können biologisch aktive Bakterien am Wirkort Darm in hohen Konzentrationen wirken. Zudem hat es die Vorteile, dass sie resistent gegen hohe Temperaturen, Sauerstoff und Druck sind.