Divertikulose
Divertikulose - Was ist das?
Die Divertikulose ist eine Erkrankung des Darms, die sich durch Ausstülpungen der Darmwand auszeichnet. Die Problematik wird durch eine Bindegewebsschwäche und faserarme Kost gefördert. Was sonst die “Erkrankung des alten Mannes” war, ist mittlerweile zu einer Zivilisationskrankheit geworden. Denn immer mehr junge Menschen ab 40 Jahre sind von einer Divertikulose betroffen.
Wie kommt es zu den Ausstülpungen?
Durch einen erhöhten Innendruck im Darm wird die Darmschleimhaut nach außen gewölbt. Ärzte unterscheiden dabei noch die Pseudodivertikel (falsche Divertikel) von den echten Divertikeln. In 90% der Fälle liegen Pseudodivertikel vor, bei denen die Darmschleimhaut sich durch einen winzigen Spalt in der muskulären Darmwand nach außen wölbt. Bei den echten Divertikeln wölbt sich die Muskelwand nach außen. Dabei betreffen die echten Divertikel häufig den aufsteigenden Bereich des Dickdarms, während die falschen Divertikel sich vorwiegend im absteigenden Dickdarm befinden.
Symptome
Die Symptome sind vielfältig: zum einen kann die Erkrankung ohne Symptome über einen langen Zeitraum bestehen, denn Divertikel sind an sich nicht schmerzhaft. Je nach Lage, Größe und Anzahl treten Stuhlunregelmäßigkeiten, Verstopfung, Durchfall oder leichte Schmerzen im Unterbauch auf. Gelangen Nahrungsreste und Stuhl in die Auswölbungen, fördern diese Entzündungen und starke Schmerzen können auftreten.
Da eine Divertikulose für lange Zeit häufig unentdeckt bleibt, ist die Diagnostik häufig ein Zufallsbefund im Rahmen einer Darmspiegelung. Auch über eine Kontrastmittelgabe und ein anschließendes Röntgenbild können die Diagnose bestätigen.
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Ernährung, Bewegung und Co - Das hilft wirklich
Im akuten Entzündungsschub sollten Sie leicht flüssige Nahrung und leicht verdauliche Schonkost mit wenig Ballaststoffen zu sich nehmen. Nach der akuten Entzündung sollten Sie Ihre Kost aufbauen z.B. mit milden Suppen, Eintöpfen, Porridges, gedünstetes Gemüse, Babybrei, Tee und Zwieback. Auf scharfe, fettreiche und blähende Lebensmittel verzichten. Nach und nach wieder Lebensmittel einbauen.
Präventiv bietet sich ballaststoffreiche Ernährung (wichtig: schrittweise erhöhen, mindestens 30g täglich) und antientzündliche Lebensmittel an. Hierzu gehört viel Obst, Gemüse, Haferkleie, Hafer, Flohsamenschalen, Vollkornprodukte wie Naturreis, Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Weizen-, geschrotete Leinsamen (viel stilles Wasser ohne Kohlensäure dazu trinken), um die Darmtätigkeit anzuregen und erneuten Schüben vorzubeugen. Es ist wichtig den Stuhl weich zu halten, damit sich keine neuen Divertikel bilden und vorhandene Divertikel sich nicht entzünden.
Um den Stuhl weich zu halten, bietet sich auch eine probiotische Kur an. Die Darmbakterien verstoffwechseln Ballaststoffe und bilden kurzkettige Fettsäuren, welche sich positiv auf die Darmmotilität und die Zellregeneration auswirken. Die Darmmikrobiota wirkt zudem positiv auf das Immunsystem ein und sorgt dafür, dass entzündungshemmende Botenstoffe ausgeschüttet werden.
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Entzündungen reduzieren
Sollte es zu Entzündungen kommen, kann man zu Omega-3-Fettsäuren und Selen greifen, da sie entzündungshemmend wirken. Vitamin D kann sich positiv auf das Immunsystem auswirken, während L-Glutamin die Darmschleimhäute wieder aufbaut. Auch Zink wird gerne verabreicht, um das Immunsystem zu stärken und die Wundheilung zu fördern. Kurkuma, Fenchel, Kümmel und Weihrauch haben ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften.
Fazit
Eine Divertikulose zeichnet sich durch Ausstülpungen in der Darmwand aus. Häufig bleibt sie unbemerkt und kann durch eine Zufallsbefundung diagnostiziert werden. Dennoch kann es zu Entzündungen und starken Schmerzen kommen, sobald sich Stuhl oder Nahrungsreste in die Ausstülpungen setzen. Präventiv eignet sich daher eine ballaststoffreiche Ernährung, viel Bewegung, sowie probiotische Therapien, um den Stuhl weich zu halten und starkes Pressen zu vermeiden. Kommt es dennoch zu Entzündungen, können Gewürze und Mikronährstoffe hilfreich sein.
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