Scharfes Essen erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Ob in der asiatischen, mexikanischen oder indischen Küche – die feurigen Speisen haben ihre ganz eigenen Reize und gesundheitlichen Vorteile. Doch scharf essen will gelernt sein, denn nicht jeder Körper ist von Natur aus an die Intensität der Schärfe gewöhnt. Die richtige Herangehensweise und das Wissen um die Wirkung von scharfem Essen können Ihnen helfen, diese aufregenden Aromen sicher und genussvoll zu erleben. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über das Thema scharfes Essen, die Wirkung auf den Körper und wie Sie die Schärfe langsam in Ihre Ernährung integrieren können.
Scharf essen – so wirkt Capsaicin auf den Körper
Es gibt verschiedene Gewürze, die durch Ihre Wirkstoffe Schärfe erhalten, darunter:
- Capsaicin in Chili,
- Piperin in Pfeffer,
- Isothiocyanate in Senf,
- Allicin in Knoblauch oder
- Gingerol in Ingwer.
Chilis sind die bekanntesten Lebensmittel, wenn wir an Schärfe denken. Sie unterscheiden sich in Farbe, Größe, Aroma und Schärfe. Für die Schärfe der Chilis sind sogenannte Capsaicinoide verantwortlich. Hauptsächlich enthalten ist der Wirkstoff Capsaicin in den Samen und der Haut der Chili.
Capsaicin erregt die Nerven der Mundschleimhaut, die für die Wahrnehmung von Wärme- und Schmerzreizen verantwortlich sind. Durch den Schmerzreiz werden nicht nur Glückshormone ausgeschüttet, sondern ebenfalls Hitzewallungen und Schweißbildung gefördert. Außerdem wird die Entwicklung von Mikroorganismen gehemmt. Der Wirkstoff regt die Magenbewegung und Magensaftsekretion an. Fettreiche Speisen können besser verdaut werden. Zudem wird der Speichelfluss durch scharfes Essen angeregt, was sich positiv auf die Zahn- und Mundgesundheit auswirken kann. Die Gefäße erweitern sich und werden demnach stärker durchblutet.
Schon bei der Zubereitung scharfer Speisen wie dem Chili-Gewürz können die Wirkstoffe scharfer Lebensmittel die Augen reizen. Es ist sehr wichtig, nach der Speisenzubereitung/ -vorbereitung die Hände zu waschen, oder direkt Handschuhe zu tragen.
Gesundheitliche Vorteile von scharfem Essen
Scharfes Essen kann zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit haben. Zum einen wird die Durchblutung durch die Scharfmacher angeregt, was zu einer besseren Sauerstoffversorgung der Zellen führt. Dies kann die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit steigern und die Regeneration fördern. Zudem wirkt Capsaicin aus den Chilli-Schoten entzündungshemmend und kann Schmerzen lindern, was besonders für Menschen mit chronischen Schmerzen von Vorteil sein kann. Ingwer und dessen Inhaltsstoff Gingerol haben ähnliche Effekte und können zudem die Verdauung unterstützen und Übelkeit lindern.
Verdauung
Der Verzehr von scharfem Essen kann eine starke Wirkung auf die Verdauung haben. Capsaicin regt die Magensäureproduktion an und kann so die Verdauung fördern. Gleichzeitig kann es jedoch bei empfindlichen Personen zu Magenbeschwerden oder Durchfall führen. Es ist daher wichtig, scharfes Essen langsam in die Ernährung zu integrieren und auf die Signale des Körpers zu achten. Ingwer, ein weiterer beliebter Scharfmacher, kann ebenfalls die Verdauung fördern und hat gleichzeitig eine beruhigende Wirkung auf den Magen.
Endorphine
Ein faszinierender Aspekt des scharfen Essens ist die Freisetzung von Endorphinen. Diese natürlichen Schmerzmittel des Körpers werden als Reaktion auf die Schärfe freigesetzt und können ein Gefühl der Euphorie und des Wohlbefindens hervorrufen. Dieses Phänomen erklärt, warum viele Menschen den „Kick“ des scharfen Essens genießen und immer wieder danach suchen. Die Endorphin-Ausschüttung kann zudem helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Durchblutung & Stoffwechsel
Ein weiterer positiver Effekt des scharfen Essens ist die verbesserte Durchblutung. Die Wirkstoffe der scharfen Gewürze erweitern die Blutgefäße und fördern so die Durchblutung. Dies kann zu einer besseren Versorgung der Muskeln und Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen führen. Eine gesteigerte Durchblutung kann zudem helfen, den Blutdruck zu regulieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.
Scharfes Essen kann auch den Stoffwechsel anregen. Capsaicin erhöht die Thermogenese, den Prozess, bei dem der Körper Wärme produziert und Kalorien verbrennt. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn Sie Gewicht verlieren oder Ihr Gewicht halten möchten. Durch die regelmäßige Integration von scharfem Essen in Ihre Ernährung können Sie Ihren Stoffwechsel auf natürliche Weise unterstützen.
Antimikrobielle Wirkung
Capsaicin hat antimikrobielle Eigenschaften, die es effektiv gegen eine Vielzahl von Bakterien machen, darunter einige pathogene Stämme wie Escherichia coli, Salmonella und Listeria. Es wirkt, indem es die Zellwände der Bakterien durchdringt und deren Stoffwechselprozesse stört. Zu folgenden Prozessen kann ein vermehrter Verzehr von Capsaicin führen:
- Membranpermeabilität: Durch eine höhere Permeabilität der bakteriellen Zellmembranen können wichtige Zellbestandteile austreten und Bakterien absterben.
- Hemmung der Enzymaktivität: Capsaicin kann Enzyme hemmen, die für die Energieproduktion und den Stoffwechsel der Bakterien notwendig sind. Dies schwächt die Bakterien und verhindert ihre Vermehrung.
- Antioxidative Wirkung: Capsaicin besitzt antioxidative Eigenschaften, die dazu beitragen können, oxidative Schäden an den Zellmembranen der Mikroorganismen zu verursachen.
Tipps für den Einstieg ins scharfe Essen
Wenn Sie bisher wenig Erfahrung mit scharfem Essen haben, ist es wichtig, langsam zu beginnen. Starten Sie mit milden Speisen und steigern Sie die Schärfe allmählich, um Ihrem Körper Zeit zur Anpassung zu geben. Verwenden Sie frische Chilis, Ingwer oder Pfeffer, um die Schärfe Ihrer Mahlzeiten nach und nach zu erhöhen. Achten Sie darauf, wie Ihr Körper auf die Schärfe reagiert und passen Sie die Intensität entsprechend an. Trinken Sie ausreichend Wasser und vermeiden Sie es, scharfe Speisen auf nüchternen Magen zu verzehren, um Magenbeschwerden zu vermeiden.
Wer sollte nicht scharf essen?
Bei Menschen, die einen empfindlichen Magen haben, scharfes Essen nicht gewöhnt sind oder an dem Reizdarmsyndrom leiden, können scharfe Lebensmittel und/oder Speisen Verdauungsbeschwerden, wie u. a. Durchfälle, Sodbrennen oder Bauchkrämpfe verstärken. Hauptgrund dafür ist, die Reizung und Irritation der Darmschleimhaut. Capsaicin ist fettlöslich, bei brennenden Schmerzen im Mund kann somit ein Nachspülen mit Vollmilch helfen.
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Scharfes Essen bietet eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen und kann das kulinarische Erlebnis bereichern. Es ist jedoch wichtig, immer auf die Signale des Körpers zu achten und es mit den Schärfegraden nicht zu übertreiben. Mit der richtigen Herangehensweise können Sie die Vorteile von scharfem Essen genießen und gleichzeitig Ihre Gesundheit fördern.
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Quellen:
Dorantes, L., Colmenero, R., Hernandez, H., Mota, L., Jaramillo, M. E., Fernandez, E., ... & Aviles, F. (2000). Inhibition of growth of some foodborne pathogenic bacteria by Capsicum annum extracts. International Journal of Food Microbiology, 57(1-2), 125-128.
Jones, N. L., Sherman, P. M. (1997). Capsaicin as an inhibitor of the growth of the gastric pathogen Helicobacter pylori. Journal of Ethnopharmacology, 55(2), 141-146.
A-K. Hillenbrand, Landeszentrum für Ernährung Baden-Wüttemberg, 2019: Wie gesund ist scharfes Essen? online unter: https://landeszentrum-bw.de/,Lde/Startseite/wissen/Wie-gesund-ist-scharfes-Essen
BfR (Bundesamt für Risikobewertung), 2011: Zu scharf ist nicht gesund - Lebensmittel mit sehr hohen Capsaicingehalten können der Gesundheit schaden; online unter: https://www.bfr.bund.de/cm/343/zu-scharf-ist-nicht-gesund-lebensmittel-mit-sehr-hohen-capsaicingehalten-koennen-der-gesundheit-schaden.pdf